Für wen sich Nvidia DLSS lohnt: Funktionsweise und Leistungsvorteile (2024)

Nvidia DLSS

In unserem Special wollen wir Nvidias Technologie DLSS unter die Lupe nehmen. Wir werden erklären, was DLSS ist, wie man es nutzen kann und welche Vorteile es hat. Zu diesem Zweck haben wir vier Spiele ausgewählt, die einen DLSS-Support bieten. Diese Titel haben wir in WQHD und 4K mit aktiviertem und deaktiviertem DLSS getestet. Die Messwerte in den Spielen haben wir in eigenen Praxistests ermittelt, und zwar mit einem Laptop, der mit einer Nvidia GeForce RTX 3080 (mobile) ausgestattet ist.

Was ist DLSS?

DLSS steht für Deep Learning Super Sampling. Der Begriff "Super Sampling" beschreibt eine allgemeine Technik, bei der ein Bild in einer Auflösung berechnet wird, die höher als die Zielauflösung ist. Dadurch entstehen Zusatzinformationen, mit denen man vor allem Kanten glätten kann, die ohne Super Sampling etwas pixeliger aussehen würden.

Der Zusatzbegriff "Deep Learning" bei Nvidias DLSS verdeutlicht, dass hierbei auch (KI) künstliche Intelligenz im Spiel ist. Denn Deep Learning beschreibt wiederum eine Technik, bei der eine KI immer mehr lernt, mit je mehr Daten sie gefüttert wird. Im Falle von DLSS geht es um 3D-Bilder und 3D-Szenen in Spielen. Die DLSS-KI lernt dadurch, wie sie bei einer 3D-Szene, die sie noch nicht kennt, das nächste Bild sozusagen erraten kann. Sie simuliert dabei die höchste Detailstufe des Games und eine höhere Auflösung (daher "Super Sampling").

Quelle: Screenshot Antonio FunesCyberpunk 2077 mit und ohne Raytracing - die realistischeren Spiegelungen tragen zum Gesamtbild bei. Mit DLSS kann dies je nach Grafikkarte überhaupt erst ruckelfrei ermöglicht werden.Damit die KI dies schafft, wird sie mit etlichen bereits in der Vergangenheit berechneten 3D-Rendersequenzen konfrontiert, um eine Datenbank aufzubauen und die Algorithmen zu optimieren. Inzwischen ist die Version DLSS 2.0 die aktuelle Variante von DLSS, sofern euer Grafikkarten-Treiber nicht zu alt ist.

Doch was macht DLSS nun genau? DLSS berechnet das Bild nicht komplett allein, das Ergebnis der DLSS-Berechnung wird mit dem kombiniert, was die Grafikkarte auf dem klassischen Weg, aber nicht bei maximalen Details berechnet hat. Diese Kombination ergibt insgesamt ein besseres Ergebnis, als wenn die Grafikkarte ohne DLSS mit einer niedrigeren Detailstufe rechnen würde. Vereinfacht gesagt errät DLSS Bestandteile des Bildes, damit die Grafikkarte entlastet wird. Der Vorteil von DLSS ist also, dass man entweder bei gleicher Detaileinstellung mehr FPS erzielen oder eine bessere Bildqualität oder auch Auflösung bei gleichbleibenden FPS erzielen kann. Hierzu zwei Beispiele:

• Bei einem Spiel schafft euer PC bei maximalen Details nur 30 FPS, so dass euch das Spiel ruckelig vorkommt. Wenn ihr nun DLSS aktiviert, wird der PC deutlich mehr FPS schaffen - zum Beispiel 50 FPS. Denn DLSS übernimmt einen Teil der Arbeit der Grafikkarte, so dass letztere bei dem Rest, den sie zu tun hat, 50 FPS liefern kann.
• Nehmen wir an, dass euer PC bei einem Spiel in mittleren Details ohne DLSS auf 50 FPS kommt. Durch DLSS könnt ihr aber ein Bild erzeugen, als würdet ihr mit maximalen Details spielen, ohne dass die Grafikkarte zusätzlich belastet wird. Die FPS bleiben also erhalten, obwohl die Grafikdetails erhöht werden, vielleicht sogar Raytracing-Effekte dazukommen, die vorher nicht ohne Ruckeln möglich waren.

Quelle: PC Games HardwareScreenshot der PC Games Hardware aus Metro Exodus (Enhanced Edition) mit DLSS im Performance-ModusBei den Bildergänzungen durch DLSS gibt es natürlich immer wieder kleine Ungenauigkeiten, da das Bild eben nicht wirklich komplett von Anfang bis Ende durchgerechnet wird, sondern eine Vorhersage auf Basis der Datenbank und der Algorithmen der KI ist. Es geht dabei aber nicht um klar sichtbare Grafikfehler, die einem sofort ins Auge fallen, sondern um Dinge wie zum Beispiel eine leichte Unschärfe an der ein oder anderen Stelle im Vergleich zu einem allein von der Grafikkarte ohne DLLS berechnetem Bild. Da die Datenbank für die DLSS-KI aber immer weiter mit Bildmaterial und 3D-Szenen gefüttert wird, werden solche Fehler immer seltener beziehungsweise das Ergebnis immer besser. In der Praxis sieht man die Unterschiede in vielen Situationen ohnehin nicht oder nur bei einem Standbildvergleich, wenn man an bestimmte Stellen heranzoomt. Wir hatten Mühe, bei unseren Testspielen Screenshots zu finden, bei denen Unterschiede zu sehen waren. Ein Beispiel, bei dem man an einer Stelle mit DLSS etwas Unschärfe sieht, haben wir später noch für euch vorbereitet.

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1. Seite 1Nvidia DLSS: Was ist DLSS?
2. Seite 2Nvidia DLSS: Arten, Voraussetzungen und Ergebnisse in WQHD
3. Seite 3Nvidia DLSS: Deutung der WQHD-Werte und Screenshot-Vergleich
4. Seite 4Nvidia DLSS: Ergebnisse in 4K und Fazit